Antikörper gegen glatte Muskeln (ASMA) treten bei verschiedenen Lebererkrankungen auf (chronische Hepatitis, Cholangitis). Ihre Bestimmung ist besonders für die Diagnose einer autoimmunen (lupoiden) Hepatitis (AIH) von Bedeutung. ASMA können auch bei infektiöser Mononukleose und anderen Virusinfektionen, sowie bei Lupus erythematodes disseminatus, Brust- und Ovarialkarzinomen und malignen Melanomen vorkommen, sie spielen hier aber diagnostisch keine Rolle. Nach einer Virushepatitis fällt der Titer in der Regel sehr schnell wieder ab.
Hohe Konzentrationen der Antikörper gegen glatte Muskeln weisen auf eine Autoimmunhepatitis
hin, die Prävalenz beträgt 70 %. Die IgG- und IgM-Titer können mit der Aktivität der Erkrankung
korrelieren. Die AIH tritt vorwiegend bei Frauen auf, die Hälfte der Erkrankungen entwickelt sich
vor dem 30. Lebensjahr. In 40 % der Fälle beginnt die Krankheit mit einer akuten Hepatitis. Leberbiopsien zeigen Nekrosen der Parenchymzellen mit Lymphocyten- und Plasmazell-Infiltrationen.
Mit Hilfe der Autoantikörper und verschiedener Virusparameter kann die chronische Hepatitis in
ätiologisch unterschiedliche Subgruppen eingeteilt werden. Bei der AIH werden neben Antikörpern
gegen glatte Muskeln häufig auch Autoantikörper gegen Zellkerne, Mitochondrien, dsDNS und
Granulocyten-Cytoplasma (pANCA) festgestellt.
Niedrige ASMA-Titer treten auch bei Patienten mit Primär biliärer Cholangitis (50 %), alkoholisch
bedingter Leberzirrhose, Gallengangsverschluss und bei ca. 2 % gesund erscheinender Personen
auf.